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Projekte
Rahmenprogramm Hilfswerk International 2024-2026: Angebote für ein würdevolles Drittes Lebensalter in Georgien, Bosnien und Herzegovina (Phase II)
Kurzbeschreibung:
Projektziel
Nachhaltige Verankerung professioneller und qualitativ hochwertiger mobiler Pflege und Betreuung sowie geschlechtssensibler Angebote für „Gesundes Altern“ in Bosnien und Herzegowina und Georgien.
Erwartete Ergebnisse
Die Dienstleistungsanbieter ("Houses of Support") in beiden Ländern verfügen über organisatorische und technische Voraussetzungen sowie qualifizierte Arbeitskräfte, um qualitätsorientierte mobile Pflege anzubieten; Mobile Pflegedienstleistungen, für sozial benachteiligte Personen, sind durch das Sozialsystem beider Länder finanziert; Gender- und kultursensible Angebote für gesundes Altern werden von staatlichen und nichtstaatlichen Akteur*innen in beiden Ländern als relevante Unterstützungsleistungen anerkannt und gefördert, um älteren Menschen ein gesundes, aktives und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen; Die Bedürfnisse und Rechte älterer Menschen sind auf der öffentlichen/institutionellen Agenda und in der Öffentlichkeit sichtbarer.
Zielgruppe
Insgesamt erreicht das Programm in beiden Ländern mindestens: 160 ältere Menschen (mind. 60% weiblich), die von mobilen Diensten betreut werden (Schwerpunkt auf sozial schwachen älteren Menschen), 150 Personen, die von geschlechtsspezifischen Aktivitäten für gesundes Altern profitieren (min. 45% des jeweilig anderen Geschlechts); 90 Pflegekräfte (aktuelle MitarbeiterInnen der Houses of Support und neu ausgebildetes Personal; mind. 5% männlich), 20 Mitarbeiter*innen der Zentren für Gesundes Altern (mindestens 5% männlich), 180 Mitarbeiter*innen von Regional-/Kantonal-/Kommunalbehörden sowie Personal des lokalen Gesundheits- und Sozialsystems (Landärzte/Pflegepersonal/Sozialarbeiter*innen), 50 NGOs, die sich für die Themen älterer Menschen einsetzen.
Maßnahmen
Die Aktivitäten umfassen: technische und institutionelle Stärkung der „Houses of Support“ und des lokalen Pflegepersonals (Digitalisierung des Pflegeprozesses, Professionalisierung der Marketingaktivitäten, des Finanz- und Qualitätsmanagements, Ausbildung von Pflegekräften); Sicherstellung der Finanzierung mobiler Pflegedienste aus öffentlichen und privaten Quellen (Lobbyarbeit für Verbesserungen von Gesetzen, staatlichen Programmen und/oder Standards für mobile Pflege sowie Finanzierungsmechanismen für sozial bedürftige ältere Menschen, Ausweitung mobiler Pflegeangebote auf neue Gemeinden/Regionen, Intensivierung des Diaspora-Marketings); Förderung und Angebot von geschlechtersensiblen Aktivitäten im Bereich Healthy Ageing (Studie zu geschlechtersensiblen Aspekten des Alterns und Umsetzung von praktischen Empfehlungen in 3 „Healthy Ageing“-Zentren, Lukrierung alternativer Finanzierungsmöglichkeiten der Zentren, Initiierung von nationalen und internationalen Netzwerken und Austausch zwischen NGOs, die im Bereich Healthy Ageing aktiv sind); Lobbying für die Rechte älterer Menschen bei Interessenvertreter*innen und allgemeine Bewusstseinsbildung (Beitrag zur Überarbeitung/Aktualisierung von Strategien und nationaler Gesetzgebung); Sensibilisierungsmaßnahmen/Stakeholder-Veranstaltungen zum Internationalen Tag der Älteren Menschen in beiden Ländern (Schulungen, Studienbesuche, Wissensmanagement inkl. einer gemeinsamen Online-Plattform).
Hintergrundinformation
Im Vorgängerprogramm (Phase 1) wurden sogenannte „Houses of Support“ erfolgreich als lokal anerkannte Anbieter professioneller mobiler Pflege und Betreuung etabliert, die in fünf Gemeinden in Georgien und Bosnien und Herzegowina aktiv sind. Um die angestrebte Nachhaltigkeit dieser Organisationen zu erreichen, ist ihre weitere gezielte technische und organisatorische Stärkung erforderlich. In beiden Ländern gibt es eine zunehmende Bereitschaft politischer Entscheidungsträger*innen, kompetenten Dienstleistern für die Erbringung von Pflegedienstleistungen für ältere und sozial benachteiligte Menschen finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Allerdings sind solche Initiativen begrenzt, sodass die überwiegende Mehrheit der pflegebedürftigen älteren Menschen immer noch ohne Unterstützung bleibt, was ihr Recht auf „Altern in Würde“ damit maßgeblich beschneidet. Daher ist eine starke Lobbyarbeit erforderlich, um die geografische Abdeckung der „Houses of Support“ und den Zugang zu mobiler Pflege und Betreuung und ergänzenden Unterstützungsangeboten für ältere Menschen zu erweitern.
Das Programm trägt zu SDGs 1, 3 und 10 sowie zum EU-Gender-Aktionsplan III bei.
Der OEZA-Kofinanzierungsanteil beträgt 80 Prozent.