Frauen spielen eine Schlüsselrolle bei der Anpassung an den Klimawandel und bei den Bemühungen um seine Eindämmung sowie bei der Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt. Dies wird in verschiedenen internationalen Übereinkommen und zwischenstaatlichen Prozessen hervorgehoben, darunter das Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC) und das Pariser Abkommen, das Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD), das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD) und die Agenda 2030.

Geschlechtsspezifische Ungleichheiten, im Zusammenspiel mit anderen Diskriminierungen basierend auf gesellschaftlichen Vorstellungen, verstärken die negativen Auswirkungen des Klimawandels und der Umweltzerstörung. Die stärkere Abhängigkeit von und der ungleiche Zugang zu natürlichen Ressourcen, öffentlichen Dienstleistungen und Infrastrukturen in Verbindung mit der ungleichen Zuschreibung der Geschlechter bei den Haushaltsaufgaben bedeutet, dass Frauen unverhältnismäßig stark von Umweltzerstörung und Klimawandel betroffen sind. Erfahrungen zeigen außerdem, dass durch die vermehrten und sich wiederholenden Krisen die Spannungen innerhalb der Familien und zwischen den Partnern zunehmen und öfter in geschlechtsspezifischer Gewalt münden.

Aus diesen Gründen ist die Einbeziehung der Geschlechterperspektive in klimazentrierte Maßnahmen von grundlegender Bedeutung für die Verwirklichung der Rechte von Frauen und um sicherzustellen, dass niemand zurückgelassen wird (Agenda 2030). Nur wenn Frauen und Mädchen gleichermaßen von klimaresistenten Ressourcen und Technologien profitieren, bleibt mehr Zeit für Bildung, Erwerbsarbeit oder öffentliche Beteiligung. Dabei ist besonders wichtig, Frauen und Mädchen in ihrer ganzen Vielfalt dabei zu unterstützen, in einer aktiven Rolle bei der Gestaltung und Entwicklung strategischer Antworten auf den Klimawandel eingebunden zu werden. Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit unterstützt deshalb Maßnahmen, welche die Bemühungen um die Geschlechtergleichstellung mit dem Erhalt der Umwelt, dem Schutz der natürlichen Ressourcen und der Bekämpfung des Klimawandels und seiner Folgen verbinden.

Unsere Bemühungen um eine geschlechtergerechte Klimapolitik umfassen Maßnahmen, die die geschlechtsspezifischen Auswirkungen von Katastrophen berücksichtigen, eine geschlechtersensible Planung sicherstellen und "sekundäre Auswirkungen", wie die Zunahme geschlechtsspezifischer Gewalt, bekämpfen. Weitere Maßnahmen unterstützen die Stärkung der Anpassungsfähigkeit von Frauen und Männern und fördern partizipative, lokale Anpassungsmaßnahmen, die Gemeinschaften dabei unterstützen, in einem sich verändernden Klima zu überleben und in Würde zu leben. Die Einbeziehung von Frauen in Entscheidungsprozesse sowie das gleichgestellte Profitieren von neuen Möglichkeiten aus der grünen und digitalen Transformation sind Schlüsselelemente für eine inklusive und nachhaltige Entwicklung.

Auf politischer Ebene fördert die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit die Einbindung der Geschlechtergleichstellung in alle Strategien und Vereinbarungen zu Klimaschutz, Anpassung, Katastrophenvorsorge und nachhaltigem Management von natürlichen Ressourcen und Biodiversität auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene.